über den Hovi geplaudert....

Den Hovawart gibt es in drei Farben: schwarz, schwarzmarken und blond. Die letzteren werden von Hundehalbfachleuten gerne mit dem Golden Retriever verwechselt - abgesehnen davon, dass der Hovawart im Durchschnitt etwas größer und weniger gedrungen als dieser ist, haben beide nicht viel miteinander gemein: Währende der Golden Retriever vom Grundcharakter ein Kuschelbär ist, der selbst Einbrecher freudig im Wohnhaus seines menschlichen Rudels begrüßt und diese zu einem Spielchen auffordert, ist der Hovawart - wie sein Name noch sagt - ein Bewacher von Haus und Hof, der Hof-Wärter also, eine alte deutsche Wachhund-Rasse. Die ganze Familie kann das Haus getrost für längere Zeit verlassen ohne Türen und Tore abzuschließen - der Hovi sorgt selbstverständlich für Sicherheit: Er beschützt und bewacht die daheimgebliebenen Rudelmitglieder wie Meerschweinchen oder Wellensittich ebenso, wie er Fremde nie in sein Revier lassen würde: Sobald sich ein Nichtrudelmitglied dem Zaun annährt, schlägt der Hovi sofort an. Dabei ist er kein Kläffer - sobald der Fremde das Weite sucht, gibt er wieder Ruhe. Betritt es aber das Grundstück, stellt ihn der Hovi sofort. Dabei greift er nicht an, sondern baut sich in ein zwei Meter Entfernung vor dem Fremden auf. Er fixiert ihn und akzeptiert nur dessen Rückzug aus dem Revier.

Gegenüber seinem Rudel ist der Hovi absolut freundlich und fürsorglich und der absolute Familienhund. Er will immer dabei sein und bei allem helfen.

Da er bei seiner traditionellen Arbeit - das einsame Bewachen des Hofes - selbstständig und ohne Kommando arbeiten und Entscheidungen treffen musste, fällt es dem Hovi viel schwerer als z.B. dem Schäferhund, menschliches Kommandos auszuführen, ohne diese vorher noch mal in Frage zu stellen: Reagiert ein Schäferhund auf das Kommando "Sitz" gerne und schnell, fragt der Hovi erst zurück, ob der Mensch sein Kommando denn wirklich ernst meint. Er versteht genau, was der Mensch von ihm will - findet seine Kommandos oft nur nicht sehr sinnvoll und fügt sich erst, wenn er sich davon überzeugt hat, dass sein Alphatier wirklich ganz ernsthaft möchte, dass er Sitz macht.

Im Vergleich zum Retriver, der sein Leben lang irgendwie ein Welpe bleibt, ist der Hovawart ein sehr erwachsener Hund: weder besonders quirlig noch pflegmatisch - sehr ausgeglichen, in sich ruhend und innerlich stark, ein sehr angenehmer Begleiter des menschlichen Lebens, den man einfach lieben muss.

Der Hovi war nie ein Modehund. Deshalb wurde er nie so extrem überzüchtet, wie es z.B. beim Dalmatiner oder Retriever vorkam, was ihn zu einem recht gesunden Hund macht.

Der Hovi ist aufgrund seines Charakters kein "Anfängerhund". Besonders wer noch nie einen Hund hatte sollte - wenn er sich einen Hovi anschafft - unbedingt die Hundeschule besuchen, insbesondere dann, wenn er sich für einen Rüden entscheidet.